Kettwiesel Evo 2015 Neuaufbau

Mit dem Rahmen zum FatWiesel No. II

Neue Lager

Die beiden Lager die direkt hinter der Quickstick-Nabe sitzen sind nun Größer als die mir bekannten.

Früher hatten die 32mm im Durchmesser nun 35mm bei diesem Modell.

Beide neuen Lager passen auf die Antriebswelle und dem Mitläufer der linken Seite.

An Ritzeleinheit mit Freilauf mit oder ohne Differential haben sich keine Lagergrößen geändert die alten passen.(bei mir 😉 )

Entlacken

Schön sah er ja nicht mehr aus. Nun ist der alte Lack ab, und der Rahmen ist für den neuen Look vorbereitet. Mit noch ein bisschen mehr Mühe bekommt man den Rest auch noch runter. Gebürstet und fein geschliffen könnte man ihn auch naturbelassen und klar lackieren. Aber dieser hier wird blau – in Hammerschlag-Optik. Diese kann dann auch leicht ausgebessert werden. Die erste Lage besteht aus Haftgrund für “Nicht-Metalle”, danach folgt die Farbe.

Der alte Lack oder die Pulverbeschichtung war echt schlecht. Ich bin mal gespannt, wie haltbar die neue Lackierung wird. An meinem aktuellen Wiesel, das zwei Jahre jünger ist, ist die Pulverbeschichtung viel besser – fast nicht zu vergleichen. Beim Schleifen merkt man auch, dass der Rahmen etwas dünner ist als der neue faltbare Rahmen.

Grundieren & Pinseln

So, nun ist er das erste Mal grundiert – sieht irgendwie ernüchternd aus.

Und von Blau noch sehr weit entfernt. Aber erst mal aushärten lassen, dann schleifen, und weiter geht’s.

Heute hat die KI aus dem Foto diesen Ausschnitt geliefert.

So in diese Richtung ist es gegangen – und jetzt hängt er am Haken zum Trocknen.

Nach dem zweiten Anstrich sieht es dann so aus. Das passt, auch wenn es nicht so perfekt ist wie beim Pulvern.

Das waren dann:

  • 2 Pinsel
  • 1x feines Schleifpapier
  • 1x Hammerite Spezial Haftgrund Rot, matt, 250 ml
  • 1x HAMMERITE Hammerschlaglack Effektlack Dunkelblau, 250 ml

Es kommt immer etwas zusammen – ca. 20 €.

Mit dem Rest könnte man noch 1–2 Rahmen streichen 😉

Der Rahmen hat gerade einen farblichen Zwilling bekommen. Ein Döschen Farbe reicht tatsächlich genau für zwei hintere Rahmenteile. Der Zweite bekommt morgen seinen letzten Anstrich und kann trocknen.

Die Achsen mit den neuen Lagern
haben ihren Platz gefunden

Schaltung, Sitz & Bremsen

Einige Teile wurden zum Teil neu gebaut und gedreht. Dazu kamen ein paar vorhandene Teile aus dem Fundus. Was man verwenden konnte, wird auch wieder verwendet.

Nexus 8 Gang
Steuersatzadapter 1 1/8 auf 1 Zoll
Neue selbstgebaute Sitzstützen
Eine schöne Parallelogramm Federgabel
Neuer Sitz
Neue Bremsen

Ein erster rollbarer Prototyp

Die Gabel hat ihren Platz bekommen, dazu ein zweigeteiltes Schutzblech. Unter der Gabel ist nämlich nicht viel Platz.
Der Klemmvorbau gibt den Platz für den Space Grip vorne her – also, warum ihn nicht auch verwenden? So lässt sich das Wiesel prima vorne herumheben und tragen.

Die Bremsen hinten machen, was sie sollen, und müssen sich dann auch erst einmal einschleifen. Eine von ihnen kann als Parkbremse festgeklemmt werden.

Die Nabe hat mit dem neuen Schalter auch klaglos ihren Dienst begonnen, ist dann aber doch wieder aufgegeben.

Der Vorbau ist rot, nicht mehr schön, aber voll in Ordnung. Er wird dann auch erst einmal so verwendet.

Space Grip
Schutzblech(e)

Die Lenkung mit der dazugehörigen Ansteuerung.

Die Anlenkung beim Wiesel ist ja immer so eine Sache. Im Original wird sie durch die gerade Lenkstange „untenrum“ auch gut realisiert. Will man später aber einen Bafang-Mittelmotor einbauen, steht man vor dem Problem, dass die Lenkstange nicht passt. Es gibt viele Wege – hier wurde der Weg mit einer Anlenkung „oberrum“ in Kombination mit einem Klemmvorbau gelöst. Das hat sich lange bewährt und funktioniert soweit auch gut. Zusätzlich ist dieser Weg bei diesem Wiesel auch der Gabel geschuldet. Diese lässt sich so auch nicht wirklich mit der originalen Lenkstange ansteuern. Für den Prototyp genau das Richtige.

Lenkstange mit Anlenkung "oben"

Kettenführung

Die Kette läuft im Zugtrum direkt von der Nabe, durch ein Kettenleitrohr, nach vorn auf das vordere Kettenblatt. Dann läuft sie im Leertrum zurück – ebenfalls durch ein Kettenleitrohr und den Kettenspanner – auf das Nabenritzel.

Das Ein- und Ausfahren des Mastes ist ohne Kettenschnellversteller etwas aufwändiger, weil die Kette direkt auf die Person verlängert werden muss. Evtl. müssen die Kettenleitrohre dann auch etwas gekürzt werden. Wer dann nicht mehr wächst, kann froh sein. 😉

Kettenspanner

Der Kettenspanner wurde nun wirklich durch ein Schaltwerk realisiert. Hinter dem originalen Nabenhalter wurde ein zweiter angefertigt, und daran wurde der Kettenspanner befestigt. Durch das Ausziehen des Mastes kann der Kettenspanner in die gewünschte Position gebracht werden. Soweit oben wird er auch nicht in der ersten Grasnabe hängen bleiben.

Aber die Kette hängt dann schön gespannt unterm Wiesel. Auch hier ist das schon die Vorbereitung für den Bafang-Motor.

Zweiter Nabenhalter aus Alu
Der Kettenspanner führt auch die kette beim Rückwärtstreten.

Sitz und Schutzbleche

Schutzbleche sind am Wiesel ja Pflicht. Sie klappern zwar immer ein bisschen, aber man will sich ja nicht komplett vollspritzen lassen.
Mit den originalen Schutzblechhaltern ist man da am besten bedient.
Der nun verbaute XXL-Sitz von Hase passt auch gut zum Gefährt.
Mehr zum Sitz erfährt man hier:
An der Seite, rechts und links, hat er zwei praktische Reißverschlusstaschen für Kleinkram.
An den Haltebügeln kann man prima eine Ortlieb-Tasche einklinken.
Die Sitzstützen wurden durch das originale Stützkreuz für den Hase-XXL-Sitz ersetzt.

Schutzblech am originalen Schutzblechhaltern
Der neue XXL Sitzt passt schon gut

Soweit ist das Grundgerüst jetzt fertig.Das Wiesel rollt und bremst wie man es erwartet.
Proberunde überstanden nun kann die Verwandlung weiter gehen.

Die Verwandlung zum Custom FatWiesel - Mammut

Motor

Es werkelt wieder der Bafang BBS01b im Fatwiesel. Der Mast stammt von einem Evo mit Shimano 6000-Motoraufnahme. Der Motor wurde wieder mittels eines Adapters in den Mast eingesetzt. Als Kabelbox wurde ein Fallrohr in Anthrazit verwendet, das noch gekürzt wird und einen passenden Halter auf der rechten Seite bekommt, damit der Kabelbinder verschwindet.

Der Speedsensor ist am Vorderrad angebracht und das Display befindet sich direkt vor dem Motor. Der Schalter des Displays sitzt zweckmäßig auf dem Kettenrohr und kann auch bequem während der Fahrt bedient werden.

So konnten alle Kabel relativ kurz gehalten werden.

kabelboxalt
Alte Kabeltasche

Schutzbleche und Schutzblechhalter

Die originalen Schutzblechhalter passen natürlich nicht zur Fat-Bereifung. Da sie recht teuer sind, wollte ich sie nicht einfach vermurksen. Deshalb nun der Eigenbau.

Die Schutzbleche (Kunststoff) waren mit 22 € im Set doch recht preiswert – braucht man dann zweimal.

Wie immer was da ist wird auch benutzt, wurde ein Regalwinkel, etwas dünnes Edelstahlblech, eine Halterund einer alten Bremse, alte Schutzblechstreben + deren Halteschrauben benutzt. Noch nicht schön aber für den Prototyp genau das richtige.

Ausgangsmaterial
Gebogen und in Form gebracht
Dazu eine alte Bremshalterung
Plus ein paar Schräubchen

Wichtig für mich war dass man das Wiesel auch wieder hochkant parken kann. Deshalb habe ich die Schutzbleche über die drei Verschiebebügel variabel in der Position gemacht. Wenn man die drei Klemmschrauben oben löst, kann man das Schutzblech in den Schiebebrücken nach vorn oder hinten schieben. Die Edelstahlhalter sind hier gerade mit schwarzem Tape “gepinselt” worden.
Der Prototyp ist eine Runde gelaufen nun kommt die zweite Seite.

Schutzbleche angebaut

Bei diesem Aufbau wollte ich alle drei Räder in Fat. Das wiederum geht ja leider nur mit einer neuen Federgabel. Das Vorderrad ist etwas schmaler als die Hinterräder.

Ohne Schutzblech war es eine Dreckschleuder, deshalb nun mit.

Die erste Fahrt bei richtig schönem Tauwetter hat dann gezeigt, dass man von vorn eine richtig schönen Dusche zwischen die Beine bekommt. Deshalb nun der Sabberlatz der das meiste dann doch wieder nach unten lenkt. Ob er ausreichend lang ist wird sich zeigen.

Rollender Fat'er Prototyp

Nun mal alles zusammen gebastelt und auf die Räder gestellt.

Noch nicht final aber zu 90% schon.
Die erste Runde bei schönem Wetter . So wie es jetzt ist passt das schon alles gut zusammen.
Demnächst dann alles wieder abbauen und dann die letzten Teile schwarz an sprühen.

Mammut im Schnee

Heute eine weitere Runde durch den Wald, über eingefrorene Sandwege, Eis  und Schnee zu Hofrad in Friedrichshain.
Das FatWiesel ist hier klar im Vorteil. Die breiten Reifen schlucken so ziemlich alles weg. Genau das richtige Bike für diese Jahreszeit.,

Kupplung

Das Fatwiesel soll ja das Zugpferd für unsere Delta Anhänger werden.
Beim original Kupplungsträger muß man ja mit der Belastung sehr aufpassen. Deshalb wurden die M8 Schrauben gleich so lang gewählt das man eine halbe Hydraulikschelle von hinten als Gegenhalter benutzen kann. Dort ist auch gleich eine zusätzlicher Haltepunkt für eine Stabilisierungsstrebe vorab angebracht worden.
Für sehr schwere Lasten wird diese dann noch installiert. die dann direkt nach vorn zum Hauptrahmen geht.
Luftpumpe darf an so einem Renner natürlich nicht fehlen.

Damit die Rahmentaschen sich nicht an der Kupplung aufschubbern hat sie einen Verschlußdeckel bekommen. Das ist dahingehend auch sehr praktisch weil sich die Sitztaschen darauf abstützen können.

Der Delta-Anhänger hängt fest an einer M12 Schraube, gesichert über die Flügelmutter mit Splint.

Unterwegs

Ich hätte ja nicht gedacht wie gut sich das fährt.
Die Reifen laufen im Strassenbetrieb mit 1,8 – 2 Bar. Damit ist man auf dem Asphalt gut unterwegs. Dicke Reifen bügeln doch jede Menge weg, ersetzen aber nicht die Federung vom Evo, aber das ist ja auch nicht das Ziel.
Bei Kopfsteinpflaster haben die Faties klar die Nase vorn.
Im Wald habe ich 1,5 Bar getestet und fand es sehr angenehm “bequem”.
Überhaupt fährt sich das FatWiesel wie ein Sofa. Gemütlich trifft es am meisten, aber leicht sportlich geht auch.  

Mit steigenden Temperaturen halten meine Akkus auch wieder besser durch. Mit einem 8 Jahre alten 14,5 Ah Akku komme ich auf+- 55 km auf Stufe eins vom Bafang. Denke das wird zum Sommer noch etwas mehr. Aber die Reifen schlucken doch jede Menge Energie.
Zwei Speichen musste ich ersetzen 198mm ,174mm mit geradem Kopf für diese Felgen.

Lenkungsdämpfer

Durch den dicken Reifen vorn bekommt man Unebenheiten extrem in der Lenkung mit. Das war auch schon beim Fat-ICE so. Ich habe ja gehofft dass es die 26″ Reifen sind die das Fahren manchmal etwas nervös machen, aber es ist beim 20″ Reifen genauso. Auf glatter Piste rollt das Fatwiesel brav gerade aus ohne das sich ein Aufschaukeln bemerkbar macht. Aber kleine Buckel bekommt man extrem mit.

Nun der erste Versuch mit einem Lenkungsdämpfer das alles etwas ruhiger zu bekommen. Hatte ich ja auch schon an einigen Wiesel erfolgreich ausprobiert.

Die eigentliche Kunst ist es einen geeigneten Platz zu finden. Bei diesem Fatwiesel wollte ich ihn unbedingt direkt an der Gabel und dem vorderen teil vom Mast befestigen.

Dazu benötigte ich 

  • den Dämpfer
  • eine 60mm Alu Halteschelle für den Mast aus Alu
  • Zwei kleinere Schellen 30mm für die Gabelholme mit Befestigungsmöglichkeiten für den Mittelsteg.
  • etwas Blech und ein Paar Schrauben.

Das hört sich dann recht simpel an, hat aber doch einige Zeit gekostet alles an seinen Platz zu bekommen, der ja vor dem Motor und der Lenkstange recht begrenzt ist.
Im nächsten Schritt würde ich die Bleche noch gegen Alu austauschen.

Das wird wie immer nochmal getestet und erst dann in schön nachgebaut, wenn es denn nützlich ist.

Auf jeden Fall ist das alles sehr eng da vorne aber in diesem Fall passt es Millimeter genau.

Also nach 200km mit Lenkungsdämpfer, ist es nun dieses Halteblech (Rahmenwinkel) geworden. Und alles passt perfekt zueinander. Das Fahrverhalten hat sich um einiges gebessert und Längsrillen und kleine Buckel schlagen nun kaum noch in die Lenkung.
Also voller Erfolg sehr zu empfehlen.

Update

– Der Kettenspanner ist jetzt Geschichte. Da der Rahmen eh nie verstellt wird haben wir das Teil entsorgt. Die Kette läuft auch ohne Kettenspanner prima. Im Leertrum wurde das Kettenrohr hinten gut fixiert, damit die Kette gut auf das Ritzel läuft.

– Das Radlager links wurde getauscht. So mit nur einem Lager bedingt durch das Differential ist das enorm belastet.

– Der Sitz bekam mehr elastische Gurtbänder.

– Auf die breite Fatbike Felge vom Vorderrad wurde ein Schwalbe Big Apple 20×2,15″ aufgezogen. Es lenkt sich nun wieder viel leichter und ist in der Testphase.

Das Aufschaukeln hat bei höheren Geschwindigkeiten merklich nachgelassen. Das Schutzblech muß nun wieder etwas angepasst werden. Das Rad ist nun vorn eine ganze Ecke tiefer gerutscht. Demnächst dann wieder die Spur nachstellen.

– Jetzt wo es sich so schön leicht wieder lenkt sind beim Basteln zwei entstehende Haarrisse an der Rahmenklemmung aufgefallen. Vielleicht wurden sie ja frühzeitig erkannt und können durch die zwei Hilfsbohrungen aufgehalten werden.  

Falls nicht , bekommt das FatWiesel an dieser Stelle ne Stützhülse. Das wurde  ja schon am ICE Fullfat erfolgreich so angewendet.

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